Qualität beginnt im Weinberg. Die Cavallotto Familie hat schon immer ein grosses Augenmerk auf die Pflege ihrer Pflanzen und die technischen Aspekte der Bearbeitung des Bodens gelegt. An innovativen Praktiken hat es noch nie gefehlt. Durch die detaillierte Analyse des Geländes, das Gebiet und die Lage der Rebstöcke, war die Familie seit den 1970er Jahren in der Lage grosse Verbesserungen in der Weinberg Bewirtschaftung zu machen.

Nach den 1960er Jahren wurden Gildo und Olivio Cavallotto hellhörig und auch besorgt durch den Umstand, der kontinuierlich gestiegenen Verwendung von gefährlichen chemischen Produkten wie Mitizide, Pestizide, Herbizide und vielen weiteren systemischen Chemikalien, nämlich denjenigen, die sich im Gefässsystem der Pflanze absorbieren.

Mit der Unterstützung der Fakultät der Universität für Agrarwissenschaften in Turin, dem Institut für Experimentiellen Weinbau in Asti, dem San Michele Agrar Institut des Südtirols und mit den Agronomen der Direkt Grubber Gruppe von Alba, beschlossen die Gebrüder Cavallotto ihre Anbauweise von quasi „Neuem“ zu starten und waren die Ersten, die auf nachhaltige Methoden setzten.

Die Cavallottos gehörten zu den ersten, die die „Bordeauxbrühe“ (Kupfersulfat) durch Kupferoxide und -hydroxide ersetzten. Da diese 6-8mal effektiver gegen Peronospora sind, wird der Boden, in dem sich der Kupfer anreichert, weniger verunreinigt.

Im Jahr 1976 experimentierten die Cavallottos mit einer etwas radikalen Idee aus der landwirtschaftlichen Praxis, die den vollständigen Verzicht auf chemische Pestizide erlauben sollte: die Wiedereinführung von räuberischen Insekten um die für die Pflanzen schädlichen roten Spinnenmilben zu kontrollieren. Diese räuberischen Insekten hat man in verlassenen Weinbergen im Norden Italiens gefunden wo sie von deren Einwohnern auch gezüchtet wurden und noch nie in Kontakt mit Chemikalien waren. Seit der Wiedereinführung dieser Raubmilben in den Weinbergen von Bricco Boschis konnten wieder gesunde, reife Früchte heranwachsen ohne Einsatz und Verwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Wir tragen grosse Sorge zum Wohl unseres Landes und der Gesundheit unserer Mitarbeitenden, indem wir nur Kupferhydroxid und abgebauten Schwefel für die Kontrolle von pulverförmigem und falschem Mehltau einsetzen.

Im Jahr 1974 startete die Familie mit dem Experiment einheimische Gräser zwischen den Rebstöcken zu pflanzen, statt der damals üblichen Praxis der vollständigen Reinigung der Vegetation zwischen den Reben, die in der Regel durch eine Kombination von Bodenbearbeitung und chemischen Herbiziden erreicht worden war. Die sofortigen Ergebnisse waren sehr erfreulich, vor allem der Einsatz mit einheimischen Pflanzen und Gräsern (anstelle von ausgesäter Vegetation). Diese Praxis wurde im darauf folgenden Jahr in allen Weinbaugebieten der Familie eingesetzt. Auf diese Weise konnte im Weinberg sowohl der Einsatz von Herbiziden und des pflügens mit dem Traktor (führt zu extremer Bodenverdichtung) verzichtet werden. Durch die Erhaltung der oberen Schichten des Bodens wurde die Erosion durch Regen und Wasserabfluss markant verlangsamt. Die Gräser wurden 2-4 mal jährlich gemäht, was zu organischem Humus geführt, und was wiederum zu einem „leichteren“ und besser durchlüfteten Boden geführt hat, der das Wachstum der Bakterienflora in den Unterschichten gefördert hat.

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Im 2010 wurden Studien zur dauerhaften Nachhaltigkeit der Weinreben, welche eine drastische Reduktion – bis zum vollständîgen Nichtgebrauch des Einsatzes von Kupfer zur Folge hatten – durchgeführt.

Das Ergebnis wurde mittels dem Einsatz und durch die Verwendung von ätherischen Ölen aus Pflanzen und Kräutern wie Salbei, Efeu, Aloe Vera, Yucca, Fingerkraut, Quillaia und bestimmten Algenarten eruiert. Diese Öle wurden in einer Lösung auf Wasserbasis hergestellt und zum Schutz gegen den falschen Mehltau auf die Weinreben gesprüht.

Nebst den fungiziden Pflanzenextrakten, hat die Familie die Verwendung von Propolis, einem natürlichen Antibiotikum, welches von Bienen erzeugt wird, in Kombination mit Senfpulver sowie in Höhlen abgebautem Schwefel gegen Oidium verwendet.

Die Cavallottos führten ausser den oben beschriebenen innovativen biologischen Techniken auch Anbaupraktiken zur Steigerung der Qualität der Trauben ein: eine hohe Anzahl von Rebstöcken pro Hektar, klassischer Guyot-Schnitt mit wenigen Augen pro Pflanze und seit 1991 das Ausdünnen der Trauben.

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Obwohl die heute auf dem Weingut Cavallotto gewachsenen Trauben von hervorragender Qualität und Authentizität sind, testet die Familie weiterhin den Einsatz von natürlichen Produkten und agronomischen Praktiken, welche den Einsatz von schweren Maschinen und Traktoren im Weinberg minimieren und sie dabei unterstützt, ihrem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeit im Weinberg und schlussendlich den Weinen noch näher zu kommen.